Was ist „Secure by Design“?

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„Secure by Design“ ist ein grundlegender Ansatz in der Softwareentwicklung, der darauf abzielt, Sicherheit als integralen Bestandteil des gesamten Entwicklungsprozesses zu behandeln. Für einen erfahrenen Informatiker bedeutet dies, dass Sicherheitsaspekte in jeder Phase der Softwareentwicklung berücksichtigt werden, von der Konzeption bis zur Wartung. Hier ist eine detailliertere Erklärung der Schlüsselprinzipien mit Praxisbeispielen:

  1. Frühe Integration von Sicherheit:
    • Prinzip: Sicherheitsüberlegungen sind von Anfang an Teil des Entwicklungsprozesses, nicht nur ein nachträglicher Zusatz.
    • Praxisbeispiel: Bereits in der Anforderungsanalyse werden Sicherheitsanforderungen definiert und während des gesamten Entwicklungsprozesses, von der Architektur bis zum Testing, berücksichtigt.
  2. Prinzip der geringsten Privilegien:
    • Prinzip: Jede Komponente eines Systems erhält nur die minimal notwendigen Berechtigungen, die sie zur Ausführung ihrer Funktion benötigt.
    • Praxisbeispiel: In einem Webanwendungsserver wird der Datenbankzugriff so konfiguriert, dass er nur Lesezugriff auf die benötigten Tabellen hat, anstatt vollen Datenbankzugriff zu gewähren.
  3. Reduzierung der Angriffsfläche:
    • Prinzip: Minimierung der Punkte im System, die angreifbar sind.
    • Praxisbeispiel: Abschalten unnötiger Dienste und Ports auf einem Server, sodass nur die für den Betrieb der Anwendung notwendigen Dienste aktiv sind.
  4. Sichere Standardeinstellungen:
    • Prinzip: Systeme werden mit sicheren Voreinstellungen ausgeliefert, die eine hohe Sicherheitsstufe gewährleisten.
    • Praxisbeispiel: Eine Anwendung, die standardmäßig die stärkste Verschlüsselung verwendet und Administratoren aktiv dazu auffordert, diese Einstellung für weniger sichere Optionen zu ändern.
  5. Fehlerresistenz:
    • Prinzip: Die Software bleibt auch bei Fehlern oder unerwarteten Eingaben sicher.
    • Praxisbeispiel: Implementierung robuster Eingabevalidierung und Fehlerbehandlung, die SQL-Injection und Cross-Site-Scripting (XSS) verhindern.
  6. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen:
    • Prinzip: Kontinuierliche Überprüfung und Aktualisierung der Software, um auf neue Bedrohungen und Schwachstellen zu reagieren.
    • Praxisbeispiel: Regelmäßige Penetrationstests und Code-Reviews, um Sicherheitslücken proaktiv zu identifizieren und zu beheben.
  7. Benutzerzentrierung und Verständlichkeit:
    • Prinzip: Sicherheitsmechanismen sollten benutzerfreundlich und verständlich sein, um eine korrekte und konsequente Anwendung zu gewährleisten.
    • Praxisbeispiel: Gestaltung klarer und einfacher Benutzeroberflächen für Sicherheitseinstellungen, damit Endbenutzer diese ohne umfassendes technisches Wissen konfigurieren können.
  8. Code-Qualität und -Wartbarkeit:
    • Prinzip: Klar strukturierter, gut dokumentierter und leicht wartbarer Code fördert die Sicherheit.
    • Praxisbeispiel: Verwendung von Designmustern und Best Practices für die Codeentwicklung, um die Lesbarkeit und Wartbarkeit des Codes zu verbessern und das Risiko von Sicherheitslücken zu verringern.

In der Praxis bedeutet „Secure by Design“, dass Sicherheit kein isoliertes Feature ist, sondern ein durchgängiges Thema, das in jeder Phase der Softwareentwicklung berücksichtigt wird. Für erfahrene Informatiker impliziert dies eine ständige Auseinandersetzung mit Sicherheitsfragen, regelmäßige Fortbildung über neue Bedrohungen und Technologien sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Sicherheitsexperten und dem Betriebsteam.

Für den Bereich KI wurde dieser Ansatz etwas angepasst: Informationen zu „Secure by Design“ im Bereich KI findet ihr hier.

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